Im März 2012 war ich wieder beim Pilgern auf der Suche nach neuen Erfahrungen. Von Sevilla in Richtung Santiago de Compostela auf der Via de la Plata, der dritten großen Pilgerroute Spaniens. In Mérida habe ich jedoch wegen zu starker Fußschmerzen die Reise abgebrochen. Es siegte letztendlich die Vernunft: "Auch wenn man nicht das Ziel erreicht, kann man viel daraus lernen."
2010 war ich im Herbst in Spanien auf Pilgerschaft. In dem heiligen Jahr pilgerte ich auf dem Camino del Norte von Irun nach Santiago de Compostela den Küstenweg entlang.
Von San Sebastián, eine der schönsten Städte Europas machte ich einen kurzen Abstecher auf der Transhumanz, einem der nicht so überlaufenen Pilgerwege. Über das Bergmassiv des Aitzgorri bis nach Vitoria-Gasteiz und wieder zurück an den Atlantik nach San Sebastián. Das besondere an diesem Camino ist der so genannte Tunnel von San Adrián. Ein einmaliges Naturwunder auf ca. 1049 m Höhe. Eine Höhle mit einer integrierten Kirche. Früher war dieser natürliche Tunnel die Haupthandelsroute zwischen Madrid und Frankreich.
Im Sommer 2008 begab ich mich erstmals unter die zahllosen Pilger auf dem Jakobsweg in Spanien. Von Pamplona bin ich auf dem Camino Francés nach Santiago de Compostela zu Fuß gegangen. Von dort ging es dann weiter auf den mit Jakobsmuscheln und gelben Pfeilen ausgeschilderten Wanderwegen bis zum Meer nach Muxia und Finisterre.
Das unverzichtbare "Credencial del Peregrino" zum Stempel sammeln, dem so genannten Pilgerpass bzw. Pilgerausweis, konnte ich bei der Jakobus Pilgergemeinschaft Augsburg e.V. bzw. dem Freundeskreis der Jakobuspilger, Paderborn bestellen. Dort gibt es auch ein hervorragendes und ständig aktualisiertes gelbes Unterkunftsverzeichnis vom Camino Francés mit wertvollen Hinweisen zu den jeweiligen Pilgerherbergen entlang der Strecke. Wertvolle Reisetipps für Etappen und Sehenswürdigkeiten entlang des Caminos entnahm ich auf beiden Reisen dem Rother Wanderführer von Cordula Rabe. Ich kam besonders gut mit den integrierten Landkarten und den Streckenhinweisen zu den einzelnen Tagesetappen zurecht.
Natürlich hatte ich vor meiner Abreise auch die bekannten Bücher "Auf dem Jakobsweg" von Paulo Coelho, "Ich bin dann mal weg" von Hape Kerkeling, sowie das Buch von Shirley MacLaine "Eine spirituelle Reise - Der Jakobsweg" im der genannten Reihenfolge gelesen. Eigene Erlebnisse sind allerdings unverzichtbar und mit nicht mit denen Anderer vergleichbar. Meine Erfahrungen von den Pilgerwegen gebe ich übrigens in Seminaren weiter.
Bei meiner ersten Pilgerreise habe ich mich noch wochenlang vorbereitet und wochenlang mit gepacktem Rucksack geübt. Trotzdem habe ich mir, auf meinem ersten Weg nach Santiago de Compostela, bereits nach wenigen Etappen lästige Blasen gelaufen. Bei meinem zweiten Camino 2010 ging's dann einfach los. Selbst im Flieger von Deutschland nach Bilbao stand die Route noch nicht fest.
Bei der Ausrüstung gilt einfach "weniger ist mehr". Beim zweiten Mal waren es zwar schon 1,5 kg weniger Gepäck, aber leider immer noch zu viel. Zum glücklich sein, braucht man wirklich nicht viel.
"Buen Camino!"